Amazons Dash-Button-Strategie: Top oder Flop?

44 Millionen Kunden in Deutschland – davon 17 Millionen Prime-Kunden – nutzen den bequemen Einkauf bei Amazon. Letzte Woche wurde der Dash-Button für komfortable Bestellung und Lieferung auch in Deutschland eingeführt. Damit wird der Online-Riese fester Bestandteil des privaten WLAN. (Wer genau wissen will, wie es funktioniert – hier ein Video.)


Die Preise erst zum Schluss!

Amazon hat nach eigenen Angaben in Deutschland einen Umsatzanteil von 11% – in USA bereits 65,9%. Werden die deutschen Kunden diesen Wandel im #ECommerce annehmen? Und kann #Amazon seinen Umsatzanteil damit steigern?

Bedenken gibt es hinsichtlich der Preissensibilität der deutschen Konsumenten. Denn der Preis wird erst beim Drücken des Knopfes angezeigt und ist zu Beginn kein Auswahlkriterium.

Studien von Gartner in den USA haben jedoch gezeigt, dass weniger preissensible Zielgruppen wie die der Early Adopter und 70% derjenigen, die über 110.000 Dollar im Jahr verdienen, Amazon Prime Mitglieder sind.

Die Frage ist: Hören die Käufer auf, sich um die Preise zu kümmern? Schafft es Amazon durch starke Kundenbindung plus Convenience Preisvergleiche einzuschränken?

Skeptiker werfen Amazon vor, dass sie doch über eine aggressive Preisstrategie den Markt erobert haben und mit diesem Ansatz scheitern werden.

Der strategische Ansatz ist auf jeden Fall interessant. Denn die Analysen, die Amazon über die Nutzung des #DashButton durchführt, zeigen dem Konzern, wie sich die Einstellung zu Marken und deren Preisen in Verbindung mit Convenience ändert. Diese Weiterentwicklung führt zur perfekten Typisierung der Kunden und ihren Umsätzen.

Connected Commerce setzt den Handel unter Druck

Mit dieser innovativen #OneClick Buy Technik entsteht im Prinzip ein Kundenbindungsprogramm ohne #Kundenkarte und ohne Gängelung des Konsumenten. Jeder kann frei entscheiden, ob er über den Button bestellt oder andere Wege nutzt.

In Deutschland wurde zu lange gewartet und der Connected Commerce ist in dieser perfekten Form noch völlig unterentwickelt. Gerade im Bereich der #Commodities – also Dinge des täglichen Verbrauchs – wird der Dash-Button sicherlich genutzt werden.

Gleichzeitig startet Amazon mit #Bosch, #Siemens und #Samsung eine vollautomatisierte Form des beschriebenen Dienstes. Hier bestellen die vernetzten Geräte wie Staubsauger, Drucker, Waschmaschinen selbst, was benötigt wird: Staubsaugerbeutel, Druckerpatronen und Waschmittel – Willkommen im Zeitalter des Internet of Things #IoT.

Markenbindung in Zeiten von Eigenmarken

Während der Einzelhandel in Deutschland immer mehr auf Eigenmarken setzt, hat Amazon die größten Markenartikel-Konzerne gewonnen, um an diesem strategischen Projekt teilzunehmen. Z.B. ist #Mars als Hersteller der Marken Pedigree, Cesar, Whiskas und Sheba gleich mit vier Tiernahrungsmitteln vertreten, der Konzern #Procter und Gamble mit den Marken Gilette, Ariel, Oral-B mit drei Produkten. Auch die deutsche #Henkel AG mit Persil, Somat und Schwarzkopf ist dabei.

Die Konzerne investieren in die Zukunft und in #Kundenbindung ohne die Konkurrenz auf der Handelsfläche: denn habe ich mich einmal für den Persil-Button entschieden, werde ich mir wohl kaum noch den Ariel-Button zulegen!

Kann der deutsche Handel dieser Innovationsdichte noch etwas entgegensetzen?

Sehr herausfordernd – denn der Bestellknopf bietet noch mehr Chancen. Durch die Analysen der Käufe und Bedarfe schickt mir in Zukunft Amazon 1 x pro Woche eine Box mit Dingen, die ich als Kunde brauche, glaubt man dem Marketingprofessor der New Yorker Universität Scot Galloway.

Wertschöpfung durch ausgeklügelte Prozesse

Laut Amazon haben sich in den vergangenen Monaten in den USA die Dash Button Bestellungen verdreifacht, und mehr als zwei Mal pro Minute werden Produkte über Dash Buttons bestellt. So gewinnen alle Beteiligten wichtige Erkenntnisse wie: zu welcher Tageszeit werden die meisten Bestellungen ausgelöst? Welche Produktkategorien werden von den Konsumenten präferiert? Wie ist die Kauffrequenz? Welche durchschnittliche Bestellmenge wird programmiert? etc. etc.

Ein Projekt von großer Bedeutung für Amazon aber auch für den deutschen Handel. Der Konzernriese kann nun für seine vor- und nachgelagerten Prozesse den Supply Chain optimieren. Darüber hinaus liefert Amazon wertvolle Informationen und damit Leistungsvorteile für den Value Chain der Markenkonzerne. Welcher deutsche Händler kann das? Und nicht zu vergessen: mit optimierten Prozessen kann Amazon Fresh dieses Jahr erfolgreich starten.

Bildquelle: Colourbox ID #12590502

2 Gedanken zu „Amazons Dash-Button-Strategie: Top oder Flop?

Hinterlasse einen Kommentar